Kinderkrankenpflege

Kinderkrankenpflege bezeichnet die Pflege von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien durch speziell ausgebildete Pflegefachkräfte im Bereich der Pädiatrie. Sie umfasst präventive, akute und chronische Versorgung, Rehabilitations- und Palliativpflege sowie entwicklungsfördernde Maßnahmen in Kliniken, ambulanten Einrichtungen und der häuslichen Pflege. Ziel ist die Förderung von Gesundheit, Sicherheit und Entwicklung des Kindes im engen Einbezug der Familie.

Zu den zentralen Aufgaben gehören die Beurteilung des Gesundheitszustands, die Planung und Umsetzung individueller Pflegepläne, die Verabreichung von Medikamenten und Therapien, Überwachung von Vitalparametern, Infusions- und Atemtherapien, Wundversorgung sowie Schmerz- und Ernährungsmanagement. Ein Schwerpunkt liegt auf der Familienunterstützung: Informationsvermittlung, Anleitung von Eltern und Betreuern, Begleitung durch Krisenphasen und Förderung der Selbstständigkeit des Kindes. Dokumentation und Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams sind ebenso erforderlich.

Arbeitsorte sind Kinderstationen in Krankenhäusern, Neonatologie/NICU, spezialisierte Stationen wie Pädiatrie, onkologische Zentren, Notaufnahmen, ambulante Pflegedienste und hospiznahe Einrichtungen. Pädiatrische Pflegekräfte arbeiten eng mit Ärztinnen, Ärzten, Therapeuten, Sozialarbeitern und Lehrkräften zusammen und passen Kommunikation dem Alter und Entwicklungsstand des Kindes an.

Der Bildungsweg variiert nach Land. In vielen Ländern erfolgt eine spezialisierte Pflegeausbildung im Bereich der Pädiatrie; in Deutschland existiert traditionell eine dreijährige Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege mit kinder- und jugendspezifischen Inhalten, die in den Rahmen des generalistischen Pflegeberufs überführt wird, wodurch weitere Qualifikationen in der Pädiatrie möglich sind.

Kinderkrankenpflege spielt eine zentrale Rolle im Gesundheitssystem, indem sie die Bedürfnisse junger Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt stellt, Entwicklung unterstützt, Familien stärkt und zur Lebensqualität von Kindern beiträgt. Sie steht vor Herausforderungen wie emotionaler Belastung, komplexen Krankheitsbildern und der Notwendigkeit einer interprofessionellen Zusammenarbeit.