Kapselverletzungen

Kapselverletzungen bezeichnen Verletzungen der Gelenkkapsel, der fibrokapsulären Hülle, die ein Gelenk umgibt. Die Gelenkkapsel stabilisiert das Gelenk zusammen mit Bändern und Muskeln und enthält in der Synovialmembran die Gelenkflüssigkeit.

Ursachen und Mechanismen: Akute Traumata wie Verstauchungen, Gelenkverrenkungen, Rotations- oder Hyperextensionsverletzungen sowie wiederholte Mikrotraumen können die Kapsel kompromittieren. Eine Ruptur oder Insuffizienz der Kapsel kann zu Instabilität führen; entzündliche Prozesse können Capsulitis verursachen.

Symptome: Typisch sind plötzlicher Schmerz, Schwellung, eingeschränkte Beweglichkeit, druckempfindliche Stellen und ggf. ein Instabilitätsgefühl.

Diagnose: Die Diagnosestellung stützt sich auf Anamnese und klinische Untersuchung. Bildgebung dient dem Ausschluss von Frakturen (Röntgen) und der Beurteilung der Kapsel sowie angrenzender Strukturen (MRT, Ultraschall). Laboruntersuchungen unterstützen bei Verdacht auf Infektion oder entzündliche Erkrankungen.

Behandlung: In der Akutphase erfolgen Schonung, Eis, Kompression und Hochlagerung; ggf. Schiene oder Bandage. Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente können eingesetzt werden. Physiotherapie mit gezielter Bewegungsfreiheit, Kraft- und Stabilisationstraining ist zentral. Bei schweren Kapselrupturen oder anhaltender Instabilität kann eine Operation erfolgen (Kapselreparatur oder Kapsuloplastik). Infektiöse oder septische Capsulitis erfordert antimikrobielle Therapie.

Prognose und Prävention: Die Prognose variiert je nach Schwere und betroffenem Gelenk. Viele Kapselverletzungen heilen konservativ. Eine anhaltende Instabilität kann operativ behandelt werden. Vorbeugung erfolgt durch Aufwärmen, schrittweise Belastungssteigerung, geeignete Schutzausrüstung und gezieltes Gelenkstabilisationstraining.