KaliumMangel

Kaliummangel, medizinisch Hypokaliämie, bezeichnet einen niedrigen Kaliumspiegel im Blut. Der normale Serumwert liegt etwa zwischen 3,5 und 5,0 mmol/L; Werte unter 3,5 mmol/L gelten als Hypokaliämie. Kalium ist wichtig für die Funktion von Muskeln, Nerven und dem Herzrhythmus, daher können bereits geringe Abweichungen Auswirkungen haben.

Ursachen sind vielfältig. Häufige Gründe sind erhöhte Verluste durch GI-Flüssigkeit bei Durchfall oder Erbrechen, die Einnahme bestimmter Medikamente wie Schleifendiuretika oder bowdiate, Hyperaldosteronismus, Nierenerkrankungen oder tubuläre Störungen wie Bartter- oder Gitelman-Syndrom. Kalium kann auch durch eine Verschiebung in die Zellen sinken, etwa bei Alkalose, Insulintherapie oder kräftigen körperlichen Belastungen. Zudem kann Magnesiummangel die Kaliumausscheidung verstärken.

Typische Symptome reichen von leichter Asymptomatik bis zu Muskelschwäche, Krämpfen, Parästhesien, Obstipation und im Herzbereich zu Arrhythmien oder ST- und T-Wellen-Veränderungen im EKG. Bei schweren Hypokaliämien besteht Risiko für lebensbedrohliche Rhythmusstörungen.

Diagnostik umfasst die Messung des Serumkaliums, die Beurteilung des EKGs und gegebenenfalls die Bestimmung der renalen Kaliumausscheidung (Urin-Kalium). Zur Abklärung von Begleitzuständen (z. B. Hypomagnesiämie) gehören oft weitere Laborwerte.

Behandlung richtet sich nach Schweregrad und Symptomatik. Leichte Fälle erfolgen oft mit oralem Kalium, während schwere oder symptommatische Fälle eine überwachte Kaliumsubstitution per Infusion erfordern. Eine langsame Korrektur ist wichtig; Magnesiummangel sollte korrigiert werden, da er eine Kaliumretention behindern kann. Prävention umfasst die Kontrolle der Ursachen, angepasstes Medikamentenmanagement und regelmäßige Blutanalyse bei Risikopatienten. Prognose ist bei frühzeitiger Behandlung gut, schwere Hypokaliämie kann zu bleibenden Herzkreislaufproblemen führen.