GIFlüssigkeit

GI Flüssigkeit bezeichnet die Gesamtheit der sekretären Flüssigkeiten des Verdauungstrakts von Mund bis After. Dazu gehören Speichel, Magensekret, Pankreassekret, Gallenflüssigkeit sowie Sekrete des Dünndarms und Dickdarms. Diese Flüssigkeiten dienen der Verdauung, dem Gleitmitteltransport des Nahrungsbreis und dem Schutz der Schleimhäute.

Zusammensetzung variiert je Abschnitt: Speichel enthält Wasser, Elektrolyte und Enzyme wie Amylase; Magensaft HCl und Pepsin; Pankreassekret verdünnte Salzlösungen mit Bikarbonat sowie Enzymen (Proteasen, Lipasen, Amylasen); Galle emulsifiziert Fette; Dünndarm- und Dickdarmsekrete liefern Wasser, Elektrolyte, Schleim und geringe Enzyme.

Regulation: Die Sekretion wird durch das autonome Nervensystem und Hormone gesteuert. Gastrin erhöht z. B. die Magensekretion; Secretin und Cholezystokinin fördern Pankreas- und Gallensekretion; vagale Reflexe erhöhen Speichel- und Magensekretion.

Klinische Relevanz: Die Analyse oder Probenentnahme von GI-Flüssigkeiten erfolgt in der Diagnostik und Funktionsprüfung, etwa bei der Bestimmung des Magensaft-pH, der Bewertung pankreatischer Sekretion oder endoskopisch gestützter Aspiration. Veränderungen in Menge, Zusammensetzung oder pH können Hinweise auf Störungen wie Ulkuskrankheit, Pankreasinsuffizienz oder Malabsorption geben.