Kabelindustrie

Die Kabelindustrie umfasst die Herstellung und Verarbeitung von elektrischen Kabeln, Leitungen und damit verbundenen Systemen, einschließlich Glasfaserkabeln. Sie bedient Sektoren wie Energieversorgung, Telekommunikation, Bauwesen und Industrie. Die Produktionskette reicht von Rohstoffen wie Kupfer und Aluminium über Leiter, Isolierungen, Abschirmungen und Außenschichten bis zu fertigen Kabelbäumen und Systeme.

Historisch entwickelte sich die Branche mit der Elektrifizierung des 19. und 20. Jahrhunderts. Wichtige Meilensteine waren die Einführung wärmebeständiger Kunststoffisolierungen, die Entwicklung von Hochspannungskabeln und später die Globalisierung der Produktion. In jüngerer Zeit prägen Glasfasertechnik, Verbundkabel und spezialisierte Feuerfestkabel die Branche.

Wichtige Produktsegmente sind Energie- und Hochspannungskabel (LV, MV, HV), Nieder- und Mittelspannungskabel, Steuer- und Versorgungsleitungen, Datenkabel (Koaxial- und verdrillte Paare) sowie Glasfaserkabel und Faser-Kommunikationssysteme. Dazu kommen Spezialkabel wie feuerbeständige, offshore- oder explosionsgeschützte Kabel.

Herstellung: Von der Drahtzugproduktion über die Extrusion der Isolierung, Abschirmung und Ummantelung bis zum gemeinsamen Verknüpfen. Wichtige Verfahren sind XLPE- oder EPR-Isolierung, Schirme, Ummantelungen und Flammhemmung. Kabel werden durch Tests auf elektrische, mechanische und brandschutzrelevante Eigenschaften geprüft; Normen wie IEC, ISO 9001 und VDE bilden den Rahmen.

Der Markt ist global, mit Konzernen wie großen Herstellern und zahlreichen Zulieferern. Typische Regulierungen betreffen Sicherheits- und Umweltstandards, Zertifizierungen sowie RoHS/REACH-Konformität. Die Branche arbeitet eng mit Normungsgremien wie IEC und lokalen Instituten.

Aktuelle Trends umfassen die Elektrifizierung, die Energiewende, den Ausbau der Glasfaserinfrastruktur, E-Mobilität und steigende Anforderungen an Nachhaltigkeit und Recycling der Materialien.