Inventarbestands

Inventarbestand bezeichnet die mengen- und wertmäßige Darstellung der Vermögensgegenstände und Bestände eines Unternehmens zu einem bestimmten Stichtag. Er dient der internen Steuerung, der Vermögensbewertung und der externen Berichterstattung im Rahmen der Bilanzierung. Typische Bestandteile sind Vorräte, Forderungen, Wertpapiere, Sachanlagen sowie Verbindlichkeiten, wobei auch Lage, Zustand und weitere Merkmale erfasst werden können.

Die Erfassung erfolgt durch eine Inventur. Unternehmen setzen dabei auf Vollinventur am Jahresende oder auf Stichprobeninventur bzw. moderne Counting-Verfahren, um die vorhandenen Bestände zu bestimmen. Die ermittelten Bestände werden mit den Bewertungsgrundsätzen des Handels- bzw. Steuerrechts bewertet. Grundsätzlich erfolgt die Bewertung der Vorräte zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten; gegebenenfalls wird der niedrigere Netto-Veräußerungswert (NRV) berücksichtigt. Das Niederstwertprinzip dient der vorsichtigen Bewertung von Vermögensgegenständen.

In der Praxis wird der Inventarbestand in einem Inventarverzeichnis geführt, das Position, Menge, Wert, Standort und Zustand dokumentiert. Dieses Verzeichnis dient der Transparenz gegenüber Gesellschaftern, Aufsichtsbehörden und dem Finanzamt. Veränderungen des Inventarbestands während des Geschäftsjahrs werden durch Buchungen in der Bilanz abgebildet.

Der Begriff Inventarbestand wird im Rechnungswesen häufig synonym mit dem detaillierten Mengennachweis und der Wertermittlung der Vermögensgegenstände zum Stichtag verwendet. Er unterscheidet sich vom laufenden Lagerbestand oder Wareneingang, der operativ geführt wird. In vielen Jurisdiktionen sind gesetzliche Vorgaben zur ordnungsgemäßen Inventur und Bewertung verbindlich.