Innenputz

Innenputz ist der Putz, der im Innenbereich auf Wände und Decken aufgetragen wird. Er dient der Herstellung einer glatten, tragfähigen Oberfläche, schafft eine geeignete Grundlage für Anstrich oder Tapete und beeinflusst das Raumklima durch Dampfdurchlässigkeit und Feuchtigkeitsaufnahme. Innenputz kann aus verschiedenen Bindemitteln bestehen, wodurch Eigenschaften wie Festigkeit, Elastizität und Brandverhalten variieren.

Zu den gängigsten Bindemitteln gehören Kalkputz, Zementputz, Gipsputz und Anhydritputz, oft auch als Kalkzement- oder Leichtputz ausgeführt. Kalkputz ist atmungsaktiv und feuchtevermittelnd; Zementputz ist widerstandsfähiger gegen mechanische Belastung; Gipsputz ermöglicht eine sehr glatte Oberfläche, ist aber feuchteempfindlicher. Leichtputze verwenden Hohl- oder Schaumschüttungen zur Reduzierung des Gewichts und zur Verbesserung der Wärmedämmung. Je nach System kann Innenputz direkt auf Mauerwerk, Beton oder Trockenbauplatten (Gipskarton) aufgebracht werden, wobei Untergründe vorab vorbereitet und ggf. grundiert werden.

Der Aufbau erfolgt typischerweise in einem Unterputz- und einem Oberputzauftrag. Unterputz hat eine Dicke von einigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern, der Oberputz (Schlußschicht) ist meist dünner und dient der Oberflächengüte. In Trockenbaukonstruktionen werden geeignete Putzsysteme auf metallischen oder starren Unterkonstruktionen verwendet. Die Verarbeitung, Trocknung und Bindungsverhalten richten sich nach dem jeweiligen System und geltenden Normen.

Wichtige Eigenschaften sind Atmungsaktivität, Feuchtepufferung, Brandverhalten und Schalldämmung. Innenputz kann bei Rissen oder Feuchtigkeitsschäden repariert und nachgeputzt werden. Die Auswahl erfolgt nach Untergrund, Feuchtegrad, Nutzungsanforderungen und bauphysikalischen Vorgaben.