Innenarchitektur

Innenarchitektur befasst sich mit der Gestaltung von Innenräumen unter Berücksichtigung von Raumorganisation, Ästhetik, Funktionalität und Sicherheit. Sie konzentriert sich auf die Nutzung vorhandener Bausubstanz und die Abstimmung von Materialien, Oberflächen, Licht, Akustik und Möblierung. Typische Anwendungsfelder sind Wohnräume, Büros, Einzelhandel, Gastronomie, Gesundheitswesen und Ausstellungen.

Zentrale Aufgaben sind Bedarfsanalyse, Raum- und Funktionsplanung, Farb- und Materialkonzepte, Licht- und Schallschutz, Ergonomie, Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit sowie die Planung von Bau- und Möbelelementen. Der Arbeitsprozess umfasst Briefing, Entwurfs-, Genehmigungs- und Ausführungsplanung, Ausschreibung, Bauleitung und Qualitätssicherung bis zur Inbetriebnahme. In der Praxis arbeiten Innenarchitektinnen und Innenarchitekten eng mit Architektinnen/Architekten, Fachingenieurinnen/Fachingenieuren, Handwerkern und Herstellern zusammen.

Ausbildung erfolgt in Hochschulen und Fachhochschulen; Abschlüsse reichen von Bachelor bis Master. In vielen Ländern ist der Beruf durch Verbände geregelt; in Deutschland beispielsweise vertreten der Bund Deutscher Innenarchitekten (bdia) und andere Organisationen Qualitätsstandards. Die Tätigkeit unterscheidet sich vom reinen Innenausbau oder von Innenraumgestaltung, indem sie stärker Architekturprinzipien, Bauvorschriften und technische Umsetzung integriert.

Historisch entwickelte sich die Innenarchitektur im 20. Jahrhundert mit den Strömungen des modernen Designs; heute stehen Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit, digitale Planung und integrierte Gebäudetechnik im Vordergrund. Trends umfassen biophiles Design, flexible Nutzungskonzepte und modulare Systeme.