Informationsbedarfen

Informationsbedarfe bezeichnet die Informationsanforderungen, die auftreten, damit Aufgaben erledigt, Entscheidungen getroffen und Handlungen geplant werden können. Der Begriff wird in Organisationen, im Informationsmanagement, Controlling und der Betriebswirtschaft verwendet. Die Informationsbedarfe können sich auf einzelne Abteilungen, Projekte oder Prozesse beziehen und variieren je nach Kontext.

Sie lassen sich nach Ebenen (strategisch, taktisch, operativ), Funktionszwecken (Steuerung, Planung, Kontrolle) sowie Quellen (intern, extern) unterscheiden. Sie können explizit formuliert sein, beispielsweise in Berichten, Kennzahlen oder Anforderungsdokumenten, oder als implizites, Erfahrungswissen vorhanden sein. Die Bedarfsanalyse dient der systematischen Ermittlung der Anforderungen.

Wichtige Qualitätseigenschaften der benötigten Informationen sind Relevanz, Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit, Konsistenz und Zugänglichkeit. Ebenso spielen Granularität, Format und Lieferfrequenz eine Rolle. Informationsbedarfe steuern das Design von Informationssystemen, Berichten, Datenmodellen, Data-Warehouse-Strukturen und Dashboards.

Typische Vorgehensweise: Identifikation der Entscheidungsträger, Formulierung der Informationsattribute, Prüfung der Verfügbarkeit von Daten, Festlegung von Format und Lieferweg, Festlegung der Aktualisierungsintervalle, Einholen von Feedback. Herausforderungen sind sich wandelnde Bedürfnisse, Informationsüberfluss, unklare Verantwortlichkeiten, Datenqualität und Sicherheits- oder Datenschutzanforderungen.

Praxisbeispiele: In der Unternehmenssteuerung werden monatliche Managementberichte genutzt; im Projektmanagement sind Risikoregister und Fortschrittskennzahlen erforderlich; im Kundenservice braucht man Kennzahlen zu Reaktionszeiten und Lösungsquoten.