Informationsbarriärer

Informationsbarrieren sind Hindernisse, die den Zugang zu Informationen erschweren oder deren Verstehen beeinträchtigen. Sie können in der Information selbst auftreten, in ihrer Aufbereitung oder im Kontext der Nutzung liegen und betreffen Menschen unterschiedlich stark, oft auch gesellschaftliche Ungleichheiten.

Man unterscheidet verschiedene Typen von Barrieren: Technische Barrieren wie inkompatible Formate, langsame Verbindungen oder fehlende Barrierefreiheit; sprachliche Barrieren wie Fachjargon, unklare Terminologie oder mangelhafte Übersetzung; kognitive Barrieren durch komplexe Sprache, unübersichtliche Strukturen oder zu dichte Information; organisatorische Barrieren durch Gatekeeping, unklare Verantwortlichkeiten oder fehlende Redundanz; sowie perceptive und zeitliche Barrieren, etwa schlechte Lesbarkeit oder zeitlich begrenzter Zugriff.

Informationsbarrieren treten in vielen Bereichen auf, zum Beispiel in der öffentlichen Verwaltung, im Gesundheitswesen, in Bildungseinrichtungen oder bei digitalen Diensten. Sie können zu Missverständnissen, Fehlentscheidungen und Verzögerungen führen und soziale Disparitäten verschärfen.

Zur Reduktion von Barrieren gehören barrierearmes Design, klare und verständliche Sprache, mehrsprachige Angebote sowie qualitativ hochwertige Übersetzungen, gut strukturierte Informationsarchitektur mit aussagekräftigen Metadaten, barrierefreie Web- und Druckformate und nutzerzentrierte Tests. Standards wie WCAG, relevante ISO-Normen und offene Formate unterstützen die Zugänglichkeit.

In Forschung und Politik wird Informationsbarriere als Thema der Informationskompetenz, Barrierefreiheit und inklusiven Kommunikation behandelt. Die Minimierung von Barrieren erhöht Transparenz, Partizipation und Effizienz von Informationssystemen in Öffentlichkeit und Wirtschaft.