Importabhängigkeit

Importabhängigkeit bezeichnet die Abhängigkeit einer Volkswirtschaft oder einzelner Sektoren von Importen, um den eigenen Bedarf an Gütern, Vorprodukten oder Dienstleistungen zu decken. Sie kann end-use Güter wie Nahrungsmittel, Energie oder Arzneimittel umfassen sowie Zwischenprodukte, die in der heimischen Produktion benötigt werden. Die Messung erfolgt häufig durch den Anteil importierter Güter am gesamten Bedarfs- oder Verbrauchsvolumen sowie durch spezifische Indikatoren wie die Importabhängigkeit einzelner Sektoren oder der Leistungsbilanz.

Ursachen der Importabhängigkeit sind Unterschiede in Faktorendowments und Produktivitäten, globale Arbeitsteilung, Handels- und Währungsregime, politische Entscheidungen sowie Sanktionen oder plötzliche Preis- und Lieferverknappungen. Globale Lieferketten, Spezialisierung und Vorteile des Außenhandels tragen ebenfalls dazu bei, dass bestimmte Güter nicht ausreichend im Inland produziert werden.

Auswirkungen der Importabhängigkeit sind gemischt: Sie ermöglicht Zugang zu größeren Märkten, niedrigeren Kosten und einer breiteren Produktpalette, kann aber auch zu Anfälligkeiten für Lieferunterbrechungen, Preisschwankungen, Versorgungsengpässe, Inflation und Belastungen der Handelsbilanz führen. Politische Abhängigkeiten können in Krisenzeiten Druck auf Entscheidungsträger ausüben.

Strategien zur Verringerung der Importabhängigkeit umfassen Diversifizierung von Lieferketten, Aufbau eigener Produktionskapazitäten, die Einrichtung strategischer Reserven, Substitution durch heimische Produktion sowie regionale Zusammenarbeit und Transparenz bei kritischen Rohstoffen. Kritiker warnen vor Kosten- und Effizienzverlusten, weshalb eine Balance zwischen Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Innovationsanreizen angestrebt wird.