Hochtransparente

Hochtransparente bezeichnet in der Materialwissenschaft und Optik Materialien, Beschichtungen oder Folien, die eine außerordentlich hohe Lichtdurchlässigkeit besitzen. Der Begriff bezieht sich auf die Minimierung von Absorption, Streuung und Reflexion im sichtbaren Spektrum, sodass Farbwiedergabe und Bildschärfe kaum beeinträchtigt werden. Typischerweise wird die sichtbare Transmittanz als Prozentsatz gemessen und liegt bei hochtransparenten Produkten häufig im Bereich von etwa 85 bis über 95 Prozent, je nach Material und Oberflächenbehandlung. Wichtige Zusatzkennwerte sind der Haze-Wert (Streuung) und die Oberflächenglätte.

Zu den verbreiteten hochtransparenten Materialien gehören Glas, Polycarbonate, Polymethylmethacrylat (PMMA), PET-Folien und andere Kunststoffe. Durch spezielle Oberflächenbehandlungen, wie Antireflexionsbeschichtungen, oder durch Modifikationen der Materialstruktur kann die Transmittanz weiter erhöht werden, während mechanische Eigenschaften erhalten bleiben. Auch der Einsatz von Dünnschicht- und Nanobeschichtungen spielt eine Rolle.

Anwendungsfelder umfassen Fenster- und Gebäudeglas, Displayschichten, Frontplatten von elektronischen Geräten, optische Linsen, Solarmodule und transparente Verpackungen. In der Displaytechnik kommen hochtransparente Folien und Gläser bei Touchscreens, OLED-Encapsulants und frontseitigen Abdeckungen zum Einsatz.

Herstellung erfolgt durch Gießen, Kristallisation/Schmelzen, Extrudieren oder Glasblasen, ergänzt durch Schleifen, Polieren und Beschichten. Anti-Reflex-Beschichtungen verbessern die Lichtdurchlässigkeit in der Praxis.

Die Beurteilung erfolgt durch spektrale Transmissionsmessung (T) sowie Haze-Werte; Normen aus DIN, ISO und internationalen Standards gelten je nach Branche. Herausforderungen sind Kosten, Kratzfestigkeit, UV-Stabilität und Langzeitstabilität.