HochrisikoInfektionen

Hochrisikoinfektionen bezeichnen eine Gruppe von Infektionskrankheiten, die durch besonders virulente Erreger verursacht werden und ein hohes Risiko für schwere Verläufe, Komplikationen oder eine hohe Sterblichkeit bergen. Diese Pathogene können sowohl bakteriell als auch viral oder pilzbedingt sein und stellen aufgrund ihrer Resistenz gegen gängige Therapien oder ihrer hohen Ansteckungsgefahr eine besondere Gefahr dar. Besonders gefährdet sind immungeschwächte Personen, ältere Patienten oder solche mit Vorerkrankungen.

Zu den bekanntesten bakteriellen Hochrisikoinfektionen zählen Infektionen mit multiresistenten Keimen wie *Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus* (MRSA), *Vancomycin-resistente Enterokokken* (VRE) oder *Karbapenem-resistente gramnegative Erreger* (z. B. *Klebsiella pneumoniae* oder *Pseudomonas aeruginosa*). Diese Erreger sind oft in Krankenhausumgebungen verbreitet und führen zu schwer behandelbaren Infektionen wie Sepsis, Lungenentzündung oder Harnwegsinfekten. Virale Hochrisikoinfektionen umfassen Krankheiten wie Ebola, Marburg-Fieber oder hochpathogene Influenzaviren, die durch direkte Schmier- oder Tröpfcheninfektion übertragen werden und zu einem raschen Krankheitsverlauf mit hoher Letalität führen können.

Pilzinfektionen wie invasive Aspergillose oder Candida-Infektionen bei immungeschwächten Patienten zählen ebenfalls zu den Hochrisikoinfektionen, da sie oft nur schwer behandelbar sind und zu lebensbedrohlichen Verläufen führen können. Die Bekämpfung dieser Infektionen erfordert strenge Hygienemaßnahmen, gezielte Isolierung von Patienten sowie den Einsatz von Antibiotika, Antivirala oder Antimykotika nach Resistenzprofilen. Präventiv spielen Impfungen, gezielte Antibiotikaprophylaxe und die Kontrolle nosokomialer Infektionen eine zentrale Rolle, um das Risiko für betroffene Personengruppen zu minimieren.