HerzAktivität

Herzaktivität bezeichnet die gesamte Aktivität des Herzens, einschließlich der elektrischen Erregung, der Reizleitung und der mechanischen Kontraktion der Herzkammern. Die elektrische Aktivität steuert den Herzrhythmus und die Reihenfolge der Kontraktionen. Sie entsteht im Sinusknoten, breitet sich über Vorhof- und AV-Knoten sowie His-Bündel und Purkinje-Fasern aus und führt zu koordinierter Herzaktion.

Die mechanische Aktivität manifestiert sich als Herztätigkeit: Anspannungs- und Auswurfphasen (Systole) wechseln mit Füllzeiten (Diastole). Die Schlagkraft hängt vom Vorlast, der Nachlast und der Kontraktionskraft ab (Frank-Starling-Mechanismus).

Die Beurteilung erfolgt oft durch das Elektrokardiogramm (EKG), das die elektrische Aktivität in Form von Wellenmustern abbildet. Zusätzlich werden Echokardiographie, Herzfrequenz, Blutdruck und Herzfrequenzvariabilität (HRV) herangezogen, um mechanische Funktion und Autonomie zu bewerten. Typische Ruheherzfrequenzen liegen bei Erwachsenen in der Regel zwischen 60 und 100 Schlägen pro Minute; sportliche Aktivitäten können zu entsprechend niedrigeren Werten führen.

Die Herzaktivität wird durch das autonome Nervensystem moduliert: Der Sympathikus erhöht Frequenz und Kontraktilität, der Parasympathikus senkt sie. Medikation, Elektrolytstatus, Temperatur, Alter, Fitnesszustand und Herzerkrankungen beeinflussen Rhythmus und Kraft.

Störungen der Herzaktivität umfassen Arrhythmien (z. B. Vorhofflimmern, Tachykardien, Bradykardien), Leitungsstörungen (AV-Block), Ischämie und Herzinsuffizienz. Sie können Symptome wie Palpitationen, Synkopen oder Brustschmerz verursachen und dienen häufig als Hinweis auf zugrunde liegende Erkrankungen.