Herkunftskennzeichnungen

Herkunftskennzeichnungen sind Kennzeichen, Labels oder Etiketten, die die geographische Herkunft eines Produkts angeben. Sie informieren Verbraucher darüber, wo ein Produkt hergestellt, verarbeitet oder zusammengesetzt wurde und können sich auf Länder, Regionen oder spezifische Anbaugebiete beziehen. Herkunftskennzeichnungen können sowohl freiwillig im Marketing als auch gesetzlich vorgeschrieben sein.

Unterschieden wird oft zwischen der geografischen Herkunft (zum Beispiel Land oder Region der Herstellung) und der Herkunft der Rohstoffe (woher die Ausgangsstoffe stammen). In vielen Marktsegmenten werden Herkunftsangaben genutzt, um Qualität, Authentizität oder regionale Identität zu signalisieren. Neben allgemeinen Herkunftsangaben gibt es auch spezielle, rechtlich geschützte Bezeichnungen, die bestimmten geografischen Ursprüngen reserviert sind.

Im Rechtsrahmen der Europäischen Union spielen Herkunftskennzeichnungen eine zentrale Rolle. Es existieren geographische Schutzbezeichnungen wie geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U./PDO) und geschützte geografische Angabe (g.g.A./PGI), die bestimmte Produkte wie Käse, Wein oder Obst regional schützen. Zusätzlich gibt es die Traditionelle Spezialität (TSG). Auf nationaler Ebene regeln Länder wie Deutschland Anforderungen zur Angabe der Herkunft bei Lebensmitteln, insbesondere in Bereichen, in denen Herkunft oder Verarbeitung von Bedeutung ist.

Vorteile der Herkunftskennzeichnungen sind erhöhte Transparenz, Verbraucherschutz und der Unterstützung regionaler Produzenten. Kritisch ist, dass Kennzeichnungen missverständlich wirken oder Lieferketten und Rohstoffquellen verschleiern können, wodurch es zu Label-Washing oder Irreführung kommen kann. Transparente, nachvollziehbare Angaben stärken Vertrauen und helfen Verbrauchern bei informierten Entscheidungen.