Hefepilzinfektionen

Hefepilzinfektionen sind Infektionen, die durch Hefen verursacht werden, vorwiegend Candida-Arten. Sie betreffen in erster Linie Haut- und Schleimhäute, zum Beispiel Mund, Rachen, Genitalregionen oder Hautfalten. In schweren Fällen können die Hefen in den Blutkreislauf gelangen und eine systemische Infektion verursachen, die als invasiv oder kutan-invasiv bezeichnet wird.

Die häufigste Ursache ist Candida albicans; daneben spielen Candida glabrata, Candida tropicalis und andere Arten eine Rolle. Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Diabetes, Antibiotikatherapie, zentralen Kathetern oder längeren Krankenhausaufenthalten sind besonders gefährdet.

Klinisch zeigen sich mucokutane Infektionen wie Mundsoor, Zungenbelag, Speiseröhreninfektion, Vaginal- und Hautinfektionen. Invasive Candidiasis kann Fieber trotz Antibiotika-Therapie, Sepsis oder Infektionen von Organen verursachen, besonders bei Neugeborenen, Intensivpatienten und Immunsupprimierten.

Diagnose erfolgt durch mikroskopische Untersuchung (KOH-Präparat), Kultur aus betroffenen Proben und Blutkulturen bei Verdacht auf Sepsis; Biomarker wie Beta-D-Glucan können helfen; molekulare Tests (PCR) unterstützen die Speziesbestimmung und Resistenztests.

Leichte, kutane und vaginale Infektionen werden oft lokal mit Antimykotika wie Clotrimazol, Miconazol und Nystatin behandelt; mucoglandular: Fluconazol oral. Für vaginale Infektionen gibt es orale oder topische Präparate. Systemische oder invasive Infektionen erfordern oft initial eine Behandlung mit Echinocandinen (z. B. Caspofungin, Micafungin, Anidulafungin), ggf. Wechsel zu Fluconazol, wenn der Stamm empfindlich ist; Amphotericin B ist in bestimmten Fällen eine Option. Behandlungsdauer richtet sich nach Lokalisation und Krankheitsverlauf, oft mehrere Wochen; Risikofaktoren sollten abbgebaut werden.

Prävention umfasst gute Hygienemaßnahmen, sorgfältige Handhabung von Kathetern, bedarfsgerechte Antibiotikatherapie und frühzeitige Identifikation riskanter Patienten. Die Prognose variiert; invasive Candidiasis ist mit höherer Mortalität assoziiert, insbesondere bei kritisch kranken Personen.