Grunddiagnose

Grunddiagnose bezeichnet in der medizinischen Fachsprache die zentrale Erkrankung oder den primären Gesundheitszustand, der die Symptome erklärt und die Grundlage für weitere Diagnostik, Behandlung und Beobachtung bildet. Sie gibt an, welche Erkrankung den größten Einfluss auf die Vorgeschichte, den Behandlungsplan und die Entscheidungsfindung hat.

In vielen Fällen entspricht die Grunddiagnose der als Hauptdiagnose bezeichneten Erkrankung, also dem zentralen Grund der Aufnahme oder der Behandlungsbedürftigkeit. Allerdings ist der Begriff je nach Einrichtung, Fachgebiet oder Abrechnungssystem unterschiedlich verwendbar, und es bestehen Unterschiede zwischen der Grunddiagnose und der endgültig bestätigten Hauptdiagnose nach Abschluss der diagnostischen Abklärung.

Bei der Dokumentation und Kodierung wird oft die Hauptdiagnose verwendet, um den zentralen Behandlungsgrund festzuhalten. Die Grunddiagnose kann identisch damit sein, kann jedoch auch den ursprünglichen Verdachtsdiagnosen entsprechen oder sich nach weiterer Abklärung ändern. Neben- und Folgeerkrankungen, Komorbiditäten oder Begleiterkrankungen werden separat als Nebendiagnosen aufgeführt.

Beispiele verdeutlichen die Unterscheidung: Ein Patient wird mit Brustschmerzen aufgenommen. Die Grunddiagnose könnte ein akutes Koronarsyndrom sein, während Nebendiagnosen Hypertonie oder Diabetes mellitus sein könnten. Die Grunddiagnose dient thus der Orientierung der Behandlung, während weitere Diagnosen zusätzliche Gesundheitszustände beschreiben.