Gewebetiefe

Gewebetiefe bezeichnet allgemein die Entfernung von Gewebestrukturen von einer Oberfläche beziehungsweise die Eindringtiefe von Signalen oder Substanzen in Gewebe. Sie ist ein Begriff, der in Medizin, Biologie und Technik verwendet wird, um die räumliche Ausdehnung von Gewebeschichten oder die Reichweite von Therapien und Messgrößen zu charakterisieren.

Messung und Größenordnung: In der Praxis wird Gewebetiefe häufig in Millimetern angegeben. In bildgebenden Verfahren liefert sie indirekte Informationen über Lage und Ausdehnung von Strukturen. Ultraschall erfasst Tiefen durch die Laufzeit der Echoimpulse. Die Magnetresonanztomographie nutzt Kontrastparameter, um Gewebeschichten abzubilden. Optische Verfahren schätzen das Eindringen von Licht in Gewebe unter Berücksichtigung von Absorption und Streuung. Histologische Schnitte liefern eine direkte, aber invasive Bestimmung der Gewebeschichten.

Relevanz: Die Gewebetiefe ist zentral für Diagnostik und Therapieplanung. Sie beeinflusst die Lokalisierung von Läsionen, die Durchführung von Biopsien oder Injektionen sowie die Auslegung von Laser-, RF- oder anderen Therapieformen, die gezielt bestimmte Tiefen im Gewebe ansprechen sollen.

Beeinflussende Faktoren: Tiefeingriff und -ausprägung hängen von Wellenlänge, Energiefluss, Pulsdauer sowie den Gewebeigenschaften wie Absorption, Streuung, Wassergehalt und Gefäßdichte ab. Unterschiede bestehen zwischen Haut, Fett, Muskeln, Schleimhäuten sowie zwischen normalem und krankem Gewebe.

Beispiele: In der Dermatologie wird die Eindringtiefe von Laserlicht oft so gewählt, dass die Zielstruktur im gewünschten Gewebe lieg, ohne benachbartes Gewebe zu schädigen. In der Sonografie dient die Gewebetiefe der Lokalisierung von Läsionen.

Siehe auch: Ultraschall, medizinische Bildgebung, Lasertechnologie, Gewebeoptik.