Gesamtauslastung

Gesamtauslastung bezeichnet den Anteil der tatsächlich genutzten Kapazität eines Systems an der verfügbaren Gesamtkapazität. Sie misst, wie stark Ressourcen wie Personal, Maschinen oder Infrastruktur in einem bestimmten Zeitraum beansprucht werden, und wird typischerweise als Prozentsatz angegeben.

Berechnung: Für ein System mit mehreren Ressourcen gilt: Gesamtauslastung U = (Summe der genutzten Kapazität über alle Ressourcen) / (Summe der verfügbaren Kapazität über alle Ressourcen). Bei zeitlicher Variation kann auch der zeitgewichtete Anteil verwendet werden; alternativ ist eine gewichtete Durchschnittsberechnung der einzelnen Auslastungsgrade sinnvoll. In der Praxis werden Kapazitäten oft als Stunden, Stückzahlen oder Verarbeitungszeit gemessen.

Anwendungen: Die Kennzahl wird in der Produktionsplanung, im Maschinen- und Anlagenbau, in der Logistik sowie im Dienstleistungssektor genutzt, um Kapazitätsengpässe zu erkennen, Planungs- und Investitionsentscheidungen zu unterstützen und Benchmarking durchzuführen. Beispiel: Drei Ressourcen mit genutzter Kapazität 60, 70 und 40 Stunden bei verfügbaren Kapazitäten von 80, 100 und 80 Stunden ergeben eine Gesamtauslastung von (60+70+40)/(80+100+80) = 170/260 ≈ 65,4%.

Beziehung zu verwandten Kennzahlen: Die Gesamtauslastung unterscheidet sich von der Gesamtanlageneffektivität (OEE) oder von der wirtschaftlichen Auslastung einzelner Maschinen, die zusätzlich Qualität, Geschwindigkeit und Verfügbarkeit berücksichtigen. Die Kennzahl gibt primär Aufschluss über die Auslastung des Gesamtsystems, nicht automatisch über Effizienz oder Qualität.

Einschränkungen: Eine hohe Gesamtauslastung kann Flaschenhälse verursachen und die Flexibilität verringern; die Definition der Kapazität ist kritisch, da Abhängigkeiten zwischen Ressourcen sowie saisonale oder nachfragespezifische Schwankungen verzerrend wirken können.