Geräuschdaten

Geräuschdaten bezeichnet in der Akustik allgemein Daten, die Informationen über Schallquellen, Schallspektren, Lautstärkeverläufe und zeitliche Muster enthalten. Sie entstehen aus Messungen mit Mikrofonen und Schallpegelmessgeräten oder aus der Analyse von Audiodateien. Typische Bestandteile sind zeitliche Signale, Frequenzinhalte und perceptuelle Merkmale. Die Daten können Rohaufnahmen, Messwerte oder abgeleitete Merkmale umfassen.

Zur Erhebung und Struktur gehören sowohl Umwelt- als auch Geräte- oder Prozessgeräusche. Messungen erfolgen oft nach anerkannten Standards, etwa für Schallpegel (Lp, SEL, Leq) oder für die Charakterisierung von Umgebungslärm, unter Berücksichtigung von Kalibrierung und Umgebungsbedingungen. In der Praxis kommen sowohl Feldmessungen als auch Laboraufnahmen zum Einsatz; moderne Systeme nutzen vernetzte Sensorik und automatische Datenlogger.

Datenformate und Metadaten: Geräuschdaten können als Rohdateien (z. B. WAV) oder als analysierte Merkmale vorliegen. Zu den abgeleiteten Merkmalen gehören Spektren, Mel-Frequenz-Cepstrum (MFCC), Mel-Spektrogramme, Chroma-Features oder zeitliche Parameter wie Lautheit und Rhythmus. Wichtige Metadaten umfassen Zeitpunkt, Ort, Messgerät, Kalibrierungsstatus, Samplingrate, Bit-Tiefe und Umgebungsbedingungen.

Anwendungen reichen von Umwelt- und Lärmbewertung über Produkt- und Fahrzeugentwicklung bis hin zu maschinellem Lernen und akustischer Qualitätssicherung. Geräuschdaten dienen der Klassifikation, Erkennung, Überwachung und Vorhersage von Geräuschverhalten sowie der Compliance-Überprüfung gegenüber Datensicherheits- und Umweltauflagen.

Herausforderungen betreffen Kalibrierung,Standardisierung und Vergleichbarkeit von Daten, Heterogenität der Quellen, Datenschutz und Lizenzbedingungen. Eine saubere Dokumentation der Methoden sowie offene oder standardisierte Formate fördern Interoperabilität und Reproduzierbarkeit.