GeräteFingerprint

GeräteFingerprint bezeichnet eine Methode zur Identifikation oder Unterscheidung eines Endgeräts anhand einer Serie von Merkmalen, die aus Hardware- und Softwareeigenschaften abgeleitet werden. Im Gegensatz zu Cookies oder anderen Speichersystemen erfolgt die Zuordnung überwiegend durch eine statistische Zusammenführung verschiedener Merkmale, die zusammen eine eindeutige oder nahezu eindeutige Identität ergeben können.

Typische Datenquellen umfassen sowohl serverseitig über HTTP-Header und Netzwerkinformationen als auch clientseitig über JavaScript bereitgestellte Eigenschaften. Dazu gehören z. B. Betriebssystem, Prozessor- und Speicherkapazität, Bildschirmauflösung, Farbtiefe, installierte Schriftarten und Plugins, Browser-Version, Sprachen, Zeitzone sowie dynamische Eigenschaften wie Canvas- oder WebGL- und AudioContext-Hashes. Zusätzlich können IP-Adressen, Zeitempfinden und ggf. andere Umgebungsdaten in den Fingerabdruck einfließen. Die so ermittelten Merkmalskombinationen ermöglichen eine Identifikation über Sitzungen hinweg oder das Tracking über verschiedene Websites hinweg, oft ohne direkte Einwilligung des Nutzers.

Anwendungsfelder reichen von Sicherheit und Betrugsprävention bis hin zu Bot-Erkennung, Risikobewertung von Konten sowie zielgerichteter Werbung. Die Genauigkeit variiert stark; Fingerprints sind probabilistische Identifikatoren, deren Eindeutigkeit von der Diversität der Merkmale und deren Stabilität abhängt. Sie können sich durch System- oder Softwareänderungen verändern und dadurch an Zuverlässigkeit verlieren.

Datenschutz- und regulatorische Aspekte stehen im Mittelpunkt der Debatte: Gerätefingerprints können personenbezogene Daten darstellen, weshalb Einwilligung, Transparenz und Rechtsgrundlagen relevant sind. Maßnahmen zur Milderung umfassen Anti-Fingerprinting-Techniken, Datenschutzbrowser und Konfigurationsoptionen, die den Zugriff auf fingerabdruckrelevante Informationen einschränken.