Gebäudediagnostik

Gebäudediagnostik ist die systematische Untersuchung des baulichen, technischen und energetischen Zustands eines Gebäudes, mit dem Ziel, Mängel, Risiken und Modernisierungsbedarf zu erkennen. Sie dient der Bestandserhaltung, der Planung von Instandsetzungen und der Optimierung der Energieeffizienz sowie der Bewirtschaftung von Gebäuden.

Typische Untersuchungsbereiche sind die Tragwerks- und Baukonstruktion, die Gebäudehülle (Fassade, Dach, Fenster), die Haustechnik (Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektrik), Brandschutz und die Gebäudeautomation. Auch die Bauphysik, etwa Wärmebrücke, Feuchte, Schallschutz und Innenraumluftqualität, steht im Fokus. Grundlage ist die Erhebung von Zustand, Alter, Belastung und Kostenrahmen.

Verfahren umfassen visuelle Inspektionen, zerstörungsarme Prüfungen, Messungen und nicht destruktive Prüfverfahren, sowie sondierende Untersuchungen durch Endoskopie. Typische technische Methoden sind Thermografie, Feuchte- und Taupunktmessungen, Materialanalysen sowie zerstörungsarme Prüfungen. Die Ergebnisse werden zu einem Zustandsbericht zusammengefasst und dienen als Grundlage für Instandhaltungspläne, Sanierungskonzepte, energetische Optimierungen und Risikoabschätzungen. Normen und Richtlinien auf nationaler und europäischer Ebene geben dabei Rahmenbedingungen für Prüfverfahren, Messgenauigkeit und Dokumentation vor.

Zielgruppen sind Eigentümer, Betreiber, Fachplaner und Gutachter. Mit zunehmender Digitalisierung integrieren sich Building Information Modeling (BIM), sensorgestützte Zustandsüberwachung und datengetriebene Auswertungen in die Gebäudediagnostik, was Transparenz, Planungssicherheit und wirtschaftliche Entscheidungen verbessert.