Färbereibung

Färbereibung bezeichnet in der Textil- und Lederindustrie den Prozess des Färbens von Materialien wie Textilfasern, Garnen, Geweben und Leder. Der Begriff bezieht sich auf den technischen Ablauf des Farbauftrags, einschließlich Anwendung, Fixierung und Nachbehandlung. In der Fachsprache wird er oft synonym mit Färberei verwendet, betont jedoch stärker den verfahrenstechnischen Charakter des Vorgangs.

Anwendungsbereiche umfassen natürliche Fasern (Baumwolle, Wolle, Seide, Leinen), synthetische Fasern (Polyester, Nylon) und Leder. Die Verfahren unterscheiden Garnfärbung (vor dem Spinnen), Faserfärbung (in der Faser) und Stoff- bzw. Stückfärbung (nach dem Weben oder Stricken). Farbstoffe lassen sich nach der Materialart auswählen: Reaktiv-, Dispersions-, Säure- oder Vat-Farbstoffe bei entsprechender Chemie.

Der Färbeprozess gliedert sich in Vorbehandlung (Reinigung, Bleichen), das eigentliche Färben in Farbbädern bei festgelegter Temperatur und pH-Wert, sowie ggf. Beigabe von Hilfsstoffen (Salz, Alkali, Säuren). Nach der Färbung erfolgen Fixierung, Waschen, Entkalken und ggf. Veredlung. Ziel ist eine hohe Farbfestigkeit gegen Waschen, Licht und Reibung sowie eine geringe Farbabwanderung in der Umwelt.

Historisch markierte die Einführung synthetischer Farbstoffe im 19. Jahrhundert einen Wandel in der Färbereibung. Gegenwärtig stehen Umweltauflagen, Abwasserreinigung und nachhaltige Alternativen im Mittelpunkt der Branche.