Funktionskonzepte

Funktionskonzepte bezeichnet in Wissenschaft und Technik die grundlegende Vorstellung davon, wie ein System, Objekt oder Prozess durch seine Funktionen gesteuert oder beschrieben wird. In der Mathematik und Informatik versteht man darunter das Konzept der Funktion als Abbildung, die Elemente eines Eingangsbereichs (Domain) einzelnen Ausgabewerten (Codomain) zuordnet. Funktionen können durch Gleichungen, Graphen oder Algorithmen beschrieben werden und Eigenschaften wie Injektivität, Surjektivität oder Bijektivität besitzen. Funktionskonzepte ermöglichen Verallgemeinerung über verschiedene Eingangs-Output-Beziehungen und bilden Grundlage für Analysis, Modellierung und Programmierung.

In der technischen Entwicklung wird das Funktionskonzept oft zu Beginn eines Projekts erstellt. Es fasst die beabsichtigte Funktion eines Systems oder Bausteins zusammen und leitet daraus funktionale Anforderungen, Randbedingungen, Schnittstellen und Verifikationskriterien ab. Typische Verfahren sind Funktionsanalyse, Function-Structure-Modeling, Function-Behavior-Structure (FBS) und IDEF0. Ziel ist es, Transparenz über die Aufgaben eines Systems zu schaffen, ohne bereits konkrete Implementierungen festzulegen.

In der Bildung wird der Begriff genutzt, um Lernziele rund um Funktionen in Mathematik zu vermitteln: Zuordnungen, Funktionsgraphen, Interpretation von Veränderungen und Modellbildung. In der Linguistik oder Kognitionswissenschaft kann er auch als Konzept verstanden werden, das die Funktion eines Elements im Kommunikationsakt oder in kognitiven Prozessen beschreibt.

Das Thema verknüpft Theorie und Praxis: Während das mathematische Funktionskonzept abstrakt bleibt, dient das technische Funktionskonzept der Strukturierung komplexer Systeme und der Kommunikation von Anforderungen zwischen Stakeholdern.