Verifikationskriterien

Verifikationskriterien sind Kriterien, mit deren Hilfe beurteilt wird, ob eine Leistung, ein System oder eine Behauptung gemäß den festgelegten Spezifikationen verifiziert worden ist. Sie legen fest, welche Belege und welche Nachweise erforderlich sind, um die Erfüllung der Anforderungen objektiv zu bestätigen. Verifikationskriterien sollten messbar, nachvollziehbar und wiederholbar sein; sie sind in der Regel eindeutig definiert, priorisiert und dokumentiert.

In der Praxis entstehen Verifikationskriterien meist in der Anforderungsanalyse oder Planungsphase und stehen in direkter Beziehung zu Verifikationsaktivitäten wie Prüfungen, Inspektionen, Tests, Simulationen oder Analysen. Die Kriterien definieren Zielwerte, Grenzwerte oder Abnahmekriterien sowie Kriterien für die Kriterien (Acceptance Criteria).

Beispiele: Im Softwarebereich können Verifikationskriterien funktionale Abdeckung, Leistungsgrenzen (z. B. Antwortzeit unter 2 s in 95 % der Fälle), Zuverlässigkeit (Ausfallrate) und Sicherheit (keine kritischen Schwachstellen) umfassen. In der Datenqualität gelten Kriterien wie Genauigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Konsistenz. In der Fertigung können Toleranzen, Prozessfähigkeit und Dokumentationserfüllung Kriterien sein. In der Forschung unterstützen Reproduzierbarkeit und Übereinstimmung mit der Methodik.

Verifikationskriterien unterscheiden sich von Validierungskriterien; während die Verifikation prüft, ob das Produkt den Spezifikationen entspricht, zielt die Validierung darauf ab, ob das richtige Produkt für den vorgesehenen Zweck ist. Beide Konzepte ergänzen sich in Qualitäts- und Compliance-Management.

Bei der Anwendung ist es wichtig, die Kriterien vor Beginn der Arbeiten festzulegen, transparent zu dokumentieren und Ergebnisse eindeutig zu belegen; bei Abweichungen werden Korrekturmaßnahmen definiert.