Frequenzschätzung
Frequenzschätzung bezeichnet in der Signalverarbeitung das Bestimmen der Frequenzanteile eines Signals aus Mess- oder Zeitreihendaten. Typischerweise wird ein Signal als Summe von Sinuskomponenten plus Rauschen modelliert, sodass die Aufgabe darin besteht, die Frequenzen der Sinusanteile – gegebenenfalls zusammen mit Amplituden und Phasen – zuverlässig abzuschätzen. Anwendung finden Frequenzschätzungen in Kommunikation, Radar und Sonar, Akustik, Maschinen- und Bauvibrationsdiagnostik sowie in der Spektralanalyse von Musik- oder Sprachsignalen.
Grundlagen und Typen der Methoden
- Nicht-parametrische ( spektrale ) Verfahren: Periodogramm, Welch-Variante, Fensterung und Zero-Padding verbessern die Spektralauflösung, liefern jedoch oft verzerrte Schätzer
- Parametrische ( modellbasierte ) Verfahren: Modelle mit einer festen Anzahl von Sinuskomponenten ermöglichen eine höhere Auflösung. Bekannte Ansätze
- Methoden bei unregelmäßiger Abtastung: Lomb-Scargle Periodogramm ist speziell auf ungleichmäßige Abtastdaten zugeschnitten.
- Nicht-stationäre Signale: Kurzzeit-Fourier-Transformation (STFT) und Wavelet-Analysen unterstützen Zeit-Frequenz-Localization.
Leistungsmerkmale und Einschränkungen
Wichtige Kriterien sind Auflösung, Bias (systematische Verschiebung) und Varianz der Schätzwerte. Die Cramér-Rao-Untergrenze definiert theoretische Minimalvarianzen
Frequenzschätzung verbindet theoretische Signalmodelle mit praktischen Algorithmen, um aus Daten die zugrunde liegenden Frequenzen zuverlässig abzuleiten.