Fremdkörpers

Fremdkörper (Plural Fremdkörper) bezeichnet in der Medizin Objekte oder Substanzen, die sich unbeabsichtigt in einem Körperbereich befinden, in dem sie nicht hingehören. Fremdkörper können akut durch Verletzungen, chirurgische Eingriffe oder durch Verschlucken, Einatmen oder andere alltägliche Aktivitäten in den Körper gelangen. Der Begriff wird in vielen Fachgebieten verwendet, darunter Augenheilkunde, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Haut- und Wundmedizin sowie Allgemeinmedizin.

Zu den häufigsten Lokationen gehören Haut (z. B. Splitter), Augen (Fremdkörper auf der Bindehaut oder im Hornhautbereich), Ohren- und Nasenhöhlen, Atemwege, Speiseröhre und Magen-Darm-Trakt sowie operative Felder. Auch medizinische Instrumente oder Implantate gelten als Fremdkörper, wenn sie außerhalb ihrer Bestimmung auftreten.

Je nach Lokalisation können Fremdkörper Schmerzen, Reizungen, Entzündung, Infektionen, Obstruktion oder Gewebeschäden verursachen. Langfristig können sie auch Abszesse, Fisteln oder Perforationen auslösen. Kinder sind besonders anfällig für das Verschlucken oder Einatmen kleiner Objekte.

Diagnose erfolgt durch Anamnese, körperliche Untersuchung und bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder Ultraschall. In der Augenheilkunde sowie in der Endoskopie dienen spezielle Untersuchungen zur Lokalisierung und Entfernung. Die Behandlung richtet sich nach Art und Lage des Fremdkörpers und reicht von manuellem Entfernen über Endoskopie bis zur Operation. Bei Infektionsrisiko oder Wundheilungsstörungen kommen gegebenenfalls Antibiotika und Tetanusprophylaxe zum Einsatz.

Prävention beinhaltet Sicherheitsmaßnahmen, Kinderschutz, sachgerechte Entsorgung von Materialien und sorgfältige Wundversorgung. Nach erfolgreicher Entfernung ist die Prognose in der Regel gut, vorausgesetzt Komplikationen werden zeitnah behandelt.