Fragebogeninstrumente

Fragebogeninstrumente sind systematisch konzipierte Fragebögen, in denen standardisierte Items gesammelt werden, um selbstberichtete Merkmale, Einstellungen oder Verhaltensweisen von Personen zu erfassen. Sie werden in Wissenschaft, Gesundheitswesen, Marktforschung und Personalwesen genutzt und können sowohl digital als auch in Papierform vorliegen.

Typen umfassen standardisierte Fragebögen mit festen Items, semi-standardisierte Instrumente und unterschiedliche Antwortformate wie dichotom, Likert-Skalen oder semantische Differentialskalen. Fragebögen können self-administered (ohne Interview) oder interviewer-administered (durch eine Person) durchgeführt werden. Beispiele für Formate sind einfache Ja/Nein-Antworten, 5- oder 7-Punkt-Skalen sowie mehrstufige Antwortoptionen.

Die Entwicklung von Fragebogeninstrumenten umfasst Itemgenerierung, Pretests, Pilotierung und psychometrische Prüfung. Wichtige Gütekriterien sind Zuverlässigkeit (Reliabilität), etwa interne Konsistenz (Cronbachs Alpha) oder Test-Retest-Reliabilität, sowie Validität (Inhalte, Konstrukt, Kriterium) und gegebenenfalls Normierung. Bei komplexen Konstrukten kommen häufig Faktorenanalysen oder zustandsabhängige Modelle (z. B. Item Response Theory) zum Einsatz.

Auswertung und Interpretation beruhen auf der Zusammenfassung der Rohwerte zu Skalen- oder Faktorwerten; es gelten gängige Verfahren der Deskriptivstatistik, Reliabilitäts- und Validitätsprüfungen sowie fortgeschrittene Analysen wie Faktoranalysen oder Rasch-Modellierung.

Vorteile sind Standardisierung, Kosteneffizienz und die Möglichkeit der Erhebung großer Stichproben; Einschränkungen umfassen Selbstberichtsverzerrungen, soziale Erwünschtheit, Fragebogenlänge und kulturelle Transferprobleme. Ethik, Datenschutz und informierte Einwilligung sind bei der Anwendung von Fragebogeninstrumenten wesentlich.