Förderunterricht

Förderunterricht bezeichnet zusätzliche, auf den individuellen Förderbedarf von Schülerinnen und Schülern zugeschnittene Lernangebote, die innerhalb des Regelschulsystems stattfinden. Ziel ist die Chancengleichheit durch gezielte Unterstützung in Kernkompetenzen wie Lesen, Rechtschreibung, Mathematik sowie die Förderung Lern- und Sozialkompetenz. Förderunterricht soll Lernrückstände vorbeugen, frühzeitig intervenieren und individuelle Lernwege ermöglichen.

Formen des Förderunterrichts umfassen individuelle Förderung, Kleingruppenförderung, Förderstunden innerhalb oder außerhalb des regulären Stundenplans sowie spezifische Programme wie Lese- oder Rechtschreibförderung, Mathematikförderung oder DaZ-Förderung (Deutsch als Zweitsprache). Inhalte werden von Lehrkräften in Abstimmung mit Eltern sowie ggf. Schulpsychologen festgelegt. Typischerweise werden Förderziele in einem Förderplan festgehalten und der Fortschritt regelmäßig kontrolliert. Die Dauer der Förderung variiert und kann über mehrere Wochen oder Monate erfolgen.

Der rechtliche Rahmen variiert nach Bundesland; Förderunterricht gehört zum inklusiven Bildungssystem und ist in vielen Schulen Bestandteil des schulischen Förderkonzepts. Die Umsetzung, Ressourcen und der konkrete Ablauf sind örtlich unterschiedlich geregelt. Länder sowie Kommunen treffen Entscheidungen über Angebote, Umfang und Finanzierung, wobei häufig eine enge Verzahnung mit regulärem Unterricht angestrebt wird.

Abgrenzung zu privater Nachhilfe: Förderunterricht ist schulisch verankert und Teil der allgemeinen Bildungsversorgung, während Nachhilfe meist privat organisiert und außerhalb des Lernplans erfolgt. Die Wirksamkeit von Förderunterricht hängt von frühzeitiger Identifikation, passgenauer Zielsetzung, regelmäßiger Evaluation und ausreichenden Ressourcen ab. Herausforderungen sind personelle Kapazitäten, Klassenrahmen und die individuelle Abstimmung auf den Förderbedarf.