Förderunterrichts

Förderunterricht bezeichnet in vielen deutschsprachigen Bildungssystemen eine ergänzende Lernunterstützung, die über den regulären Unterricht hinaus angeboten wird, um Schülerinnen und Schüler beim Erreichen der curricularen Ziele zu begleiten. Er kann präventiv, remedial oder leistungssteigernd ausgerichtet sein und wird regelmäßig individuell oder in kleinen Gruppen verwendet. Eine Genitivform Förderunterrichts wird selten verwendet; üblicherweise spricht man von Förderunterricht.

Zielgruppen sind unter anderem Lernrückstände in Kernfächern wie Lesen, Rechtschreiben, Mathematik, der Erwerb von Sprachkompetenzen bei Deutsch als Zweitsprache sowie Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Förderunterricht soll fehlende Grundlagen stabilisieren, Lernstrategien vermitteln und die Teilhabe am Unterricht ebenso wie den schulischen Lernerfolg fördern.

Formen und Organisation. Förderunterricht erfolgt oft als Einzel- oder Kleingruppenangebot und kann innerhalb des regulären Unterrichts, in Freistunden oder nach dem Unterricht stattfinden. Er wird von Lehrerinnen und Lehrern, sonderpädagogischen Fachkräften oder externen Förderlehrkräften durchgeführt und durch Förderpläne sowie regelmäßige Erfolgskontrollen begleitet.

Rechtlicher Rahmen und Verbreitung. Die Ausgestaltung variiert je nach Land und Schulform. In Deutschland spielen die Landesgesetze eine zentrale Rolle, während in Österreich und der Schweiz ähnliche Konzepte unter Begriffen wie individueller Lernförderung oder sonderpädagogische Förderung bekannt sind. Ziel ist oft eine inklusive Beschulung, bei der individuelle Förderung Teil des regulären Systems bleibt.

Nutzen und Kritik. Förderunterricht kann Lernlücken schließen und die Motivation erhöhen, jedoch bedarf es frühzeitiger Diagnostik, ausreichender Ressourcen und sensibler Umsetzung, um Stigmatisierung zu vermeiden. Die Wirksamkeit hängt stark von Qualität, Zielsetzung und regelmäßiger Evaluation ab.