Rechtschreibförderung

Rechtschreibförderung bezeichnet pädagogische Maßnahmen und Interventionen zur Entwicklung der orthografischen Kompetenzen im Deutschen. Ziel ist es, Rechtschreibung sicherer zu machen, Regelwissen, Wortbildung und die Fähigkeit zum sinnhaften Rechtschreiben im Schreibprozess zu fördern. Sie ist Bestandteil der Sprach- und Schreibdidaktik in Schulen und wird sowohl in der Primar- als auch in der Sekundarstufe eingesetzt. Ebenso kommt sie in der Erwachsenenbildung oder in Förderprogrammen für Lernende mit Rechtschreibschwierigkeiten zum Einsatz.

Typische Ansatzformen umfassen eine explizite, systematische Vermittlung von Rechtschreibregeln, phonem-zu-Graphem-Zuordnungen, morphologische Analyse von Wörtern (Stammbildung, Affixe, Wortfamilien) sowie die Verbindung von Rechtschreibung mit Lesen und Wortschatzerwerb. Dazu gehören fehlerorientierte Lernformen, feedbackgestützte Übungen, Diktate, Rechtschreiblisten, Schreibaufgaben und wiederholtes Üben im ablaufenden Schreibprozess. Multisensorische Lehrmethoden, Spaced-Repetition-Ansätze und instrumentelle Hilfen wie Lernsoftware oder Rechtschreibprüfprogramme können die Förderung ergänzen. Die Förderung betont auch Schreibstrategien, Wortbildungsmuster und Gedächtnisstützen.

Im Bildungsalltag richtet sich Rechtschreibförderung an Schülerinnen und Schüler mit Rechtschreibschwierigkeiten ebenso wie an typische Lernende. Eine frühzeitige Identifikation und gezielte Interventionen, Zusammenarbeit von Lehrkräften, Sonderpädagoginnen und -pädagogen sowie Eltern und individueller Lernplan sind gängige Bestandteile. Empirische Befunde unterstützen expliziten Instruktionsunterricht mit Übung und Feedback, während ein ausgewogenes Verhältnis von Regelwissen, Anwendung im Schreiben und Leseförderung eine nachhaltige Wirkung fördern soll.