Entzündungsgewebe

Entzündungsgewebe bezeichnet Gewebe, in dem eine Entzündungsreaktion stattfindet. Es ist gekennzeichnet durch eine vermehrte Durchblutung, eine erhöhte Gefäßpermeabilität und das Eindringen von Leukozyten in das Gewebe. Histologisch zeigen sich Ödeme, Gefäßwandveränderungen und ein Zellenanlauf, meist zuerst neutrophile Granulozyten, später je nach Verlauf auch Lymphozyten, Makrophagen oder Plasmazellen.

Die Entzündung wird in akute und chronische Phasen unterschieden. Die akute Entzündung zeichnet sich durch schnelle Reaktionen der Gefäße und das Einwandern von Neutrophilen aus und kann seröses oder fibrinöses Exsudat umfassen. Bleibt die ursächliche Störung bestehen, wandern Immunzellen häufiger in den Bereich um, und es kommt zu einer chronischen Entzündung, bei der Lymphozyten und Makrophagen dominieren. Chronische Entzündung kann zu Gewebeschäden, Fibrose und Umwandlung des Gewebes in Narbengewebe führen. In bestimmten Formen tritt eine granulomatöse Entzündung auf, gekennzeichnet durch Granulome aus Makrophagen und anderen Zellen.

Mediatoren wie Zytokine, Histamin, Prostaglandine und Komplementkomponenten steuern die Gefäßdilatation, Gefäßdurchlässigkeit und den Zellverkehr des Entzündungsgeschehens. Entzündungsgewebe spielt eine zentrale Rolle bei der Abwehr von Erregern, dem Abbau beschädigter Zellen und der Heilung, kann aber auch pathologisch werden, wenn die Reaktion außer Kontrolle gerät oder nicht zum Abklingen kommt.

Pathologisch relevante Beispiele umfassen akute Infektionen, chronische Entzündungsvorgänge wie chronische Hepatitis oder rheumatoide Erkrankungen, sowie granulomatöse Entzündungen.