Entlastungsangeboten

Entlastungsangeboten bezeichnet in der deutschen Pflegeversicherung eine Gruppe von Leistungen, die pflegende Angehörige und andere ehrenamtliche Pflegepersonen entlasten. Sie gehören zu den Betreuungs- und Entlastungsleistungen (BE) gemäß dem Sozialgesetzbuch XI und richten sich an Pflegebedürftige mit anerkanntem Pflegegrad sowie an deren Bezugspersonen.

Inhalt und Nutzungsmöglichkeiten umfassen betreuende Unterstützung im Alltag, Begleitung zu Behörden oder Terminen, hauswirtschaftliche Hilfe sowie den Zugang zu Tages- oder Nachtpflege, Kurzzeitpflege und anderen zeitlich begrenzten Entlastungsformen. Die Angebote können von anerkannten Leistungserbringern, Pflegediensten, Einrichtungen der Tagespflege oder gemeinnützigen Organisationen erbracht werden. Die Kostenübernahme erfolgt in der Regel über die Pflegekasse, die je nach Fall individuelle Vereinbarungen mit dem Leistungserbringer zulässt.

Anspruch und Verfahren beruhen darauf, dass ein Pflegegrad vorliegt und der Bedarf der Entlastung im Pflegebedürftigkeitsprofil vorgesehen ist. Der Antrag wird in der Regel bei der zuständigen Pflegekasse gestellt; dort wird der individuelle Unterstützungsbedarf geprüft und ein entsprechender Leistungsumfang festgelegt. Die Umsetzung erfolgt meist durch vertraglich bindende Vereinbarungen mit den Anbietern, deren Abrechnung über die Pflegekasse abgewickelt wird.

Zusammenhang mit weiteren Leistungen: Entlastungsangebote können zusätzlich zu anderen Leistungen der Pflegeversicherung genutzt werden, wie Pflegesachleistungen oder Pflegegeld. Sie dienen der Flexibilisierung der Versorgung, fördern die Lebensqualität der Pflegebedürftigen und entlasten die pflegenden Angehörigen, um eine stationäre Unterbringung möglichst zu vermeiden.

Rechtlicher Rahmen und Ziel: Die Regelungen befinden sich im SGB XI. Ziel ist es, Betreuung und Entlastung zu ermöglichen, Alltagskompetenz zu stärken und die Lebenssituation von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen zu verbessern.