Empfangsanlagen

Empfangsanlagen bezeichnet eine technische Anlage zur Aufnahme, Verarbeitung und Verteilung von Funksignalen aus Rundfunk, Telekommunikation oder anderen Quellen an Endgeräte. Sie wird sowohl in privaten Haushalten als auch in gewerblichen Gebäuden eingesetzt und umfasst terrestrische Antennensysteme, Satellitenempfang, Kabel- oder Glasfaser-Verteilung sowie die zugehörigen Empfangs- und Verteilkomponenten.

Zu den typischen Bauteilen gehören Antennen (Dach- oder Balkonantenne, Parabolantenne), LNBs bzw. Vorverstärker, Koaxialkabel, Verteiler, Verstärker und Splitter sowie Empfangsgeräte wie Set-Top-Boxen, Receiver oder DVB-T/T2-/DVB-S2-Module. In gemeinschaftlichen Empfangsanlagen, dem Headend, werden Signale empfangen, gegebenenfalls in Multiplexen zusammengeführt und über Kabel- oder GlasfaserNetze an die Nutzer verteilt. Typische Anwendungen umfassen terrestrische DVB-T/T2-, Kabel- oder Satellitenempfang.

Unterscheidung: Private Empfangsanlagen dienen der individuellen Nutzung in einem Haushalt, während gemeinschaftliche Empfangsanlagen zentral betrieben werden und Signale an mehrere Endgeräte in einem Gebäude oder einer Anlage verteilen. Headends kümmern sich dabei um Empfang, Umsetzung, Aufbereitung und Verteilung der Signale.

Planung und Betrieb umfassen Standortwahl und Ausrichtung der Antennen, Wetterschutz, Erdung und Blitzschutz, sichere Kabelführung sowie Maßnahmen gegen elektromagnetische Störungen. Es gilt die Einhaltung einschlägiger Normen, Vorschriften und Bauvorschriften, ebenso wie rechtliche Aspekte zu Nutzungsrechten und Vermieter- bzw. Mieterbestimmungen.

Wartung und Instandhaltung beinhalten regelmäßige Prüfungen der Signalqualität, Dämpfung, Dichtheit und Korrosionsschutz, Austausch defekter Bauteile und eine lückenlose Dokumentation der Anlage. Moderne Empfangsanlagen können zusätzlich IP-basierte Verteil- und Steuerungskomponenten nutzen.