GlasfaserNetze

Glasfasernetze sind Telekommunikationsnetze, die Daten als Lichtsignale in Glasfasern übertragen. Sie ermöglichen hohe Bandbreiten über lange Strecken und geringe Dämpfung. Üblich ist Single-Mode-Faser für Langstrecken, während Multimode-Fasern in kürzeren Verbindungen eingesetzt werden. Zu den relevanten Standards zählen ITU-T G.652 für Standard-SMF und G.657 für bend-insensitive Varianten.

Im Zugang unterscheiden sich FTTH (Fibre to the Home), FTTB (Fibre to the Building) und FTTC (Fibre to the Curb). Oft wird der Last-Mile-Anschluss als Passive Optical Network (PON) realisiert, bei dem eine Faser mehrere Anwender über optische Splitter bedient. PON-Standards umfassen GPON, XG-PON und NG-PON2; im Gegensatz dazu stehen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen mit eigener Faser.

Wichtige Komponenten sind Glasfaserkabel, Spleiße, Verteilerschränke und optische Splitter. Am Netzende befinden sich OLTs (Optical Line Terminals) im Betreiberzentrum und ONTs/ONUs im Kundenequipment. Zur Reichweiten- und Kapazitätserhöhung kommen ggf. optische Verstärker (EDFA) und WDM-Systeme zum Einsatz.

Vorteile von Glasfasernetzen sind hohe Bandbreite, geringe Dämpfung, Immunität gegen elektromagnetische Störungen und niedrige Latenz. Herausforderungen bestehen in hohen Investitions- und Bauaufwendungen, Wartung sowie in der Empfindlichkeit gegenüber Glasbruch und Biegeverlusten.

Glasfasernetze verbreiten sich weltweit, insbesondere in Neubaugebieten und Breitbandausbauprogrammen, oft als Ersatz oder Ergänzung zu Kupfernetzen. Zukünftige Entwicklungen zielen auf noch höhere Geschwindigkeiten und fortschrittliche PON-Varianten ab.