Einzelquellen

Einzelquellen sind einzelne, dokumentierte Belege, die unmittelbar evidentes oder informatives Material zu einem Gegenstand, Ereignis oder Zeitraum liefern. Im wissenschaftlichen Diskurs dienen sie als unmittelbare Belege, oft im Sinne von Primärquellen, und unterscheiden sich von Sammel- oder Sekundärquellen, die Informationen aus mehreren Arbeiten oder Dokumenten zusammenfassen. Eine Einzelquelle kann ein Textdokument, ein Brief, ein Tagebuch, eine amtliche Akte, eine Urkunde, ein Foto oder ein materielles Objekt sein. Wichtig ist, dass sie für sich genommen eine klare Herkunft (Provenienz), einen konkreten Autor oder Ersteller, eine Datierung und oft einen bestimmten Ort besitzt.

Bei der Auswertung werden Einzelquellen kritisch geprüft (Quellenkritik): Wer hat sie verfasst, wann und unter welchen Umständen? Wie zuverlässig ist die Information, welche Absichten, Voreingenommenheiten oder Lücken bestehen? Welche Kontextinformationen fehlen, und wie lassen sich die Inhalte durch andere Quellen ergänzen oder widersprechen? Auf der Grundlage solcher Bewertungen können Einzelquellen in Forschungsfragen eingeordnet, interpretiert und in einen breiteren Zusammenhang gestellt werden.

In der Praxis spielen Einzelquellen eine zentrale Rolle, wenn starke Belege für eine bestimmte Behauptung benötigt werden oder wenn individuelle Perspektiven entscheidend sind. Aufgrund ihrer Einzelausprägung sind sie jedoch oft begrenzt generalisierbar und müssen im Zusammenspiel mit weiteren Quellen betrachtet werden.

Siehe auch: Primärquelle, Quellenkritik, Archivkunde.