Tagebuch

Ein Tagebuch ist ein persönliches, größtenteils privates, schriftliches Archiv täglicher Ereignisse, Gedanken und Beobachtungen. Typisch sind datierte Einträge in der ersten Person, die den Tagesverlauf, Gefühle, Reflexionen und Details festhalten. Im Gegensatz zu wissenschaftlichen Protokollen oder Reiseberichten kann ein Tagebuch subjektiv gefärbt sein, dient aber oft der Selbstreflexion, dem Gedächtnisstütze und der Verarbeitung von Erlebnissen.

Historisch reicht die Praxis des Tagebuchschreibens von frühen handschriftlichen Chroniken bis zu privaten Notizen. In der modernen Literatur ist das Tagebuch ein eigenständiges Genre; berühmte Beispiele sind Anne Franks Tagebücher, die das Alltagsleben während des Zweiten Weltkriegs dokumentieren. In Wissenschaft, Beruf und Alltag führen Menschen oft sogenannte Logbücher oder Forschungsjournale, in denen Daten, Beobachtungen und Ergebnisse systematisch festgehalten werden.

Arten von Tagebüchern umfassen Privat- und Reisetagebücher, Traumtagebücher, Dankbarkeits- oder Bullet Journals sowie digitale Tagebücher in Apps oder Blogs. Struktur und Umfang variieren stark: von kurzen täglichen Notizen bis hin zu länger ausgearbeiteten Texten; manche Leser veröffentlichen Auszüge, andere bleiben privat.

Nutzen und Relevanz: Tagebücher dienen der persönlichen Erinnerung, der emotionalen Verarbeitung, der Dokumentation historischer Abläufe oder der Analyse von Veränderungen über die Zeit. In der Forschung können sie als Quellen dienen, sollten aber kritisch bewertet werden.

Seit dem Aufkommen digitaler Medien hat das Tagebuchschreiben neue Formen angenommen, etwa als Cloud-basiertes Journal oder App, mit Vor- und Datenschutzfragen.