Einflussstärke

Einflussstärke bezeichnet die Größe des Einflusses, den eine Quelle, eine Variable oder ein Akteur auf eine Zielgröße ausübt. Sie beschreibt, wie stark eine Veränderung in der Quelle die Ausprägung der Zielgröße bestimmt oder verändert. Der Begriff wird in verschiedenen Disziplinen verwendet, ohne dass eine einheitliche, formale Definition existiert; stattdessen hängt die Interpretation stark vom jeweiligen Modellkontext ab.

Messung und Repräsentation: In Netzwerken wird Einflussstärke oft durch Gewichtungen von Kanten oder durch Kopplungskapazitäten dargestellt. In regressionsbasierten Ansätzen entsprechen Einflussstärken Koeffizienten, die den erwarteten Änderungsanteil der Zielgröße pro Einheit Veränderung der Quelle ausdrücken. In dynamischen Systemen oder Agentenmodellen dient sie als Kopplungs- oder Interaktionsparameter, der das Ausmaß der gegenseitigen Beeinflussung festlegt.

Anwendungsfelder: In der Soziologie und Kommunikationsforschung wird Einflussstärke genutzt, um Meinungsbildung, Adoption von Verhaltensweisen oder Informationsdiffusion zu modellieren. In Technik und Ökonomie kommt sie in Regelkreisen, Netzwerkwirtschaft oder bei der Analyse von Netzwerkeffekten zum Einsatz. In der Epidemiologie kann sie die Stärke der Beeinflussung durch Verhaltensänderungen auf Infektionsraten beschreiben.

Herausforderungen und Grenzen: Einflussstärke ist oft kontextabhängig und modell- oder zeitfensterabhängig. Die Schätzung erfordert Kontrolle von Störgrößen und potenzielle Rückkopplungen; Korrelation ist kein Beleg für Kausalität. Unterschiedliche Modelle können unterschiedliche Skalen, Einheiten und Interpretationen der Einflussstärke verwenden.

Siehe auch: Einfluss, Einflussfaktoren, Kopplungsstärke, Edge Weight, Effektgröße.