Dünenflächen

Dünenflächen sind geomorphologische Formationen aus lockerem Sand, die durch aeolische Prozesse entstanden und durch Vegetation stabilisiert werden. Sie treten vor allem an Küstenlinien auf, kommen aber auch in Binnenräumen mit ausreichender Sandvorkommen vor. Die Flächen reichen von kleinen Dünenfeldern bis zu großen Dünenlandschaften und sind durch fortlaufende Sandbewegungen gekennzeichnet, die Wind, Feuchtigkeit, Salzgehalt und die Vegetationsdeckung beeinflussen.

Entstehung und Aufbau: Wind trägt Sandkörner und führt sie an Hindernissen vorbei; dort lagert sich Sand ab und es bilden sich Dünenkämme. Mit zunehmender Vegetationsdecke gewinnen Dünen Stabilität, wodurch sich weitere Sandablagerungen verfestigen. In Küstengebieten unterscheidet man vordere Dünen nahe der Wasserlinie und weiter dahinter liegende Dünenfelder. Wanderdünen (Laufdünen) können sich über Jahre hinweg verschieben, während fixierte Dünen durch Pflanzenwurzeln und Bodenbedeckung festgelegt werden.

Fauna und Flora: Typische sandliebende Pflanzen wie Strandhafer (Ammophila arenaria) oder andere strandnahe Arten stabilisieren die Oberfläche. Ältere Dünen entwickeln Gehölzsäume; in ihnen finden verschiedene Insekten, Spinnen, Bodenlebewesen, Vögel und Kleinsäuger Lebensraum und Nahrungsquellen. Die Struktur der Düne beeinflusst Mikrohabitate, Feuchtigkeitsgehalt und Salzgehalte, wodurch sich unterschiedliche Artengemeinschaften etablieren.

Schutz und Nutzung: Dünen dienen als natürlicher Puffer gegen Küstenerosion und Sturmfluten, sind aber empfindlich gegenüber menschlichen Eingriffen. Zerstörung der Vegetationsdecke, Betreten sensibler Zonen, Bebauung oder Sandabbau kann die Stabilität beeinträchtigen. Schutzmaßnahmen umfassen Renaturierung, Wiederherstellung der Vegetation, Sandfanganlagen, Zugangsbeschränkungen und Integration in Küsten- und Naturschutzpläne.