Dokumentenrecherchen

Dokumentenrecherchen bezeichnet die systematische Suche, Beschaffung und Auswertung von Dokumenten zur Beantwortung einer Forschungsfrage oder zur Verifizierung von Informationen. Sie bezieht schriftliche Quellen, Akten, Publikationen, digitale Dateien und andere Belege ein.

Typen von Quellen sind Primärquellen (Originaldokumente, amtliche Akten, Verträge, Briefe) und Sekundärquellen (Monografien, Fachartikel, Rezensionen). Repositorien umfassen Bibliotheken, Archive, Datenbanken, Gerichts- und Behördenakten sowie Online-Sammlungen wie das Internet Archive.

Vorgehen umfasst die Formulierung einer klaren Forschungsfrage, die Festlegung von Auswahlkriterien, eine systematische Suche mit Schlagwörtern und Quellenkatalogen, Prüfung von Provenienz und Zuverlässigkeit, Datenauswertung, Erstellung von Zitaten und Anmerkungen sowie Nachweisketten. Die Dokumentation der Suchstrategie ist essenziell, um Reproduzierbarkeit sicherzustellen.

Werkzeuge und Herausforderungen: Recherchesoftware, Bibliothekskataloge, wissenschaftliche Datenbanken, OCR für gescannte Dokumente und die Qualität von Metadaten unterstützen die Arbeit. Zu den zentralen Schwierigkeiten zählen Zugangsbeschränkungen, Copyright- und Datenschutzfragen, Sprach- und Kulturbarrieren sowie unvollständige oder verlorengegangene Dokumente.

Anwendungen und Ergebnisse finden sich in historischer Forschung, Journalismus, Compliance und Rechtswissenschaft. Typische Outputs sind Quellensammlungen, annotierte Bibliographien, Forschungsberichte und Gutachten. Dabei stehen Verlässlichkeit, Nachprüfbarkeit und Transparenz der Methoden im Vordergrund.

Ethik und Qualitätsmanagement betonen transparente Quellenangaben, nachvollziehbare Arbeitsabläufe, den Schutz sensibler Daten und die Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen.