Dichtigkeit

Dichtigkeit ist die Eigenschaft eines Systems oder Bauteils, unbeabsichtigte Durchlässigkeit von Gasen, Flüssigkeiten oder Partikeln zu verhindern. Sie ist entscheidend für Schutz, Energieeffizienz und Funktionssicherheit. Dichtigkeit wird je nach Medium in verschiedene Typen gegliedert, etwa Luftdichtigkeit (Verhinderung von Luftaustausch), Wasserdichtigkeit (Schutz vor Wasser- und Feuchtigkeitseintritt) und Leckdichtheit gegenüber Gasen oder Dampf.

Die Beurteilung erfolgt durch Dichtheitsprüfungen. Typische Verfahren umfassen Druck- oder Differenzdrucktests, Blower-Door-Tests bei Gebäuden zur Bestimmung der Luftdichtheit, sowie Leckprüfungen mittels Helium- oder Tracer-Gas oder Flüssigkeitsblasen. Ergebnisse werden oft als Leckrate oder als Dichtheitsklasse angegeben. In der Gebäudehülle ist die Luftdichtheit entscheidend für Wärmeverlust und Behaglichkeit, oft ausgedrückt durch den Wert n50 (Luftwechsel pro Stunde bei einem Druckunterschied von 50 Pa). In anderen Bereichen werden Maßeinheiten wie QL (Leckrate) oder qualitative Klassen verwendet.

Anwendungsgebiete umfassen Bauwesen und Gebäudetechnik (Wärmedämmung, Brandschutz), Verpackungs- und Transportindustrie (Schutz vor Verschmutzung oder Austrocknung), Rohr- und Druckbehälterbau, Automobile und Maschinenbau (Dichtungsteile, Fluidkreisläufe) sowie Elektronik (Schutz gegen Staub und Feuchtigkeit).

Wichtige Einflussfaktoren sind Materialdichtigkeit, Dichtungen, Verarbeitung, Montagespielraum, Temperatur- und Altersabhängigkeit. Verbesserungen ergeben sich durch geeignete Dichtungsmaterialien, sorgfältige Montage, Abdichtungen an Fugen und Nahtstellen sowie regelmäßige Qualitätskontrollen.