Wasserdichtigkeit

Wasserdichtigkeit bezeichnet die Fähigkeit eines Gehäuses, Bauteils oder Systems, Wasser oder andere Flüssigkeiten abzuweisen oder vor Durchfeuchtung zu schützen. Sie ist von der betrieblichen Anwendung abhängig und lässt sich durch definierte Schutzarten und Prüfverfahren belegen.

Eine gängige Bewertungsmethode ist die IP-Schutzart nach IEC 60529. Die zwei Ziffern geben an: Der erste Ziffer schützt gegen feste Stoffe (0-6), der zweite gegen Wasser (0-8). Beispiele: IP65 bedeutet Schutz gegen Staub und gegen Strahlwasser aus allen Richtungen; IP67 bedeutet Schutz gegen zeitweiliges Eintauchen; IP68 bedeutet Schutz gegen dauerhaftes Eintauchen unter definierten Bedingungen. Falls kein Staubschutz angegeben wird, schreibt man IPX.

Tests erfolgen oft in kontrollierten Laborumgebungen und umfassen Druck- beziehungsweise Spritzwasser-Tests sowie Immersionsprüfungen. Für Uhren gilt darüber hinaus die ISO 22810, und manche Geräte verwenden spezielle Normen wie IEC 60529 oder herstellerspezifische Verfahren.

Technisch wird Wasserdichtigkeit durch konstruktive Maßnahmen realisiert: dichte Gehäuse, Dichtungen aus O-Ringen oder Dichtmaterial, sorgfältige Passungen, Potting oder Konformalbeschichtungen. In elektronischen Geräten kommen oft zusätzlich abgeschlossene Gehäuse, Dichtungen zwischen Gehäuseteilen und Schutz gegen Eindringen von Wasser durch Nässe zum Einsatz.

Anwendungsbereiche reichen von Consumer-Elektronik, Sport- und Outdoor-Ausrüstung, Uhren bis hin zu Industrie- und Medizintechnik. Die Kriterien hängen von Temperatur, Druck, Dauer der Exposition und chemischer Belastung ab.

Wasserdichtigkeit ist kein absoluter Zustand; sie verschlechtert sich durch Alterung von Dichtungen, Temperaturwechsel, UV-Licht und chemische Einwirkungen. Regelmäßige Prüfungen und Wartung helfen, die spezifizierte Schutzklasse zu erhalten.