Desinfektionsmanagement

Desinfektionsmanagement bezeichnet das planvolle Führen von Desinfektionsmaßnahmen in Organisationen, um Infektionen zu verhindern und Hygieneziele zuverlässig zu erreichen. Es umfasst Auswahl, Bereitstellung, Anwendung und Überwachung von Desinfektionsmitteln sowie die Gestaltung von Prozessen, Schulungen und Dokumentationen. Ziel ist die Sicherstellung konsistenter Hygienestandards in Krankenhäusern, Praxen, Laboren, der Lebensmittelindustrie und öffentlichen Einrichtungen.

Kernaufgaben sind Risikobewertung, Entwicklung eines Desinfektionskonzepts, Auswahl geeigneter Mittel (bakterizid, viruzid, teilweise sporozid), Festlegung von Dosierung, Kontaktzeit, Aufbewahrung, Kennzeichnung, Lagerung und Entsorgung von Desinfektionsmitteln sowie Schulung der Mitarbeitenden und klare Verantwortlichkeiten.

Der Prozesszyklus umfasst Planung, Umsetzung, Monitoring und Verbesserung. In der Planung werden Anforderungen aus Gesetzen, Normen und Leitlinien (z. B. KRINKO/RKI) berücksichtig, Hygienepläne erstellt. Die Umsetzung umfasst SOPs, Beschaffung, Schulung, Anwendung, Dosierung und Dokumentation. Monitoring beinhaltet regelmäßige Wirksamkeitskontrollen, Verbrauchs- und Bestandsanalysen, Audits und Rückmeldungen aus der Praxis. Verbesserung schließt Anpassungen an neue Erkenntnisse, Produkte und Vorgaben ein.

Standards und Regelwerke: In Deutschland richten sich Desinfektionsmaßnahmen nach Vorgaben von RKI und KRINKO, nationalen und EU-Normen sowie Herstellerangaben. Relevante Normen betreffen Prüf- und Bewertungsverfahren für Desinfektionsmittel (DIN EN-Standards) sowie Dokumentations- und Qualitätsanforderungen.

Nutzen des Desinfektionsmanagements ist die Reduktion von Infektionsrisiken, die Sicherheit von Patienten und Mitarbeitenden sowie die Einhaltung rechtlicher Vorgaben. Ein effektives Desinfektionsmanagement schafft Transparenz, erleichtert Audits und unterstützt eine kontinuierliche Hygieneforschung.