Defizienzen

Defizienzen, der Plural von Defizienz, bezeichnen Defizite oder Mängel – das Fehlen oder die unzureichende Ausprägung eines für eine Funktion, ein System oder eine Entwicklung erforderlichen Elements. Der Begriff wird fächerübergreifend verwendet, um Abweichungen von einer festgelegten Norm oder Benchmark zu beschreiben.

In der Medizin und Ernährungswissenschaft bezieht sich Defizienzen auf Nährstoffdefizienzen, also unzureichende Zufuhr, Aufnahme oder Verwertung von Nährstoffen, zum Beispiel Eisen- oder Vitamin-D-Defizienzen. In der Klinischen Praxis sprechen Fachleute von Funktionsdefizienzen, etwa kognitiven Defiziten nach Schädel-Hirn-Trauma. In der Bildungs- und Entwicklungspsychologie werden Defizienzen als Lücken in Fertigkeiten oder Wissen beschrieben, die dem erwarteten Entwicklungsstand entsprechen. In der Ökonomie, im öffentlichen Sektor und in der Politik werden von Defiziten im Budget, in Leistungszielen oder in der Leistungsfähigkeit gesprochen. In der Statistik kann eine Defizienz das Fehlen oder die Unvollständigkeit von Daten bezeichnen, was Analysen erschwert.

Die Messung von Defizienzen erfolgt üblicherweise über Vergleichsgrößen, Grenzwerte oder normative Referenzdaten. Defizienzen können akut oder chronisch sein und entstehen durch unzureichende Zufuhr, Malabsorption, Erkrankungen, Alterung oder soziale Faktoren. Maßnahmen gegen Defizienzen reichen von Ergänzungen, Fortifikation, Therapie bis zu Bildungs- und Politikmaßnahmen. Kritisch diskutiert wird die Gefahr der Stigmatisierung einzelner Defizienzen sowie die Bedeutung, zusätzlich vorhandene Ressourcen, Stärken und Resilienz zu berücksichtigen. Siehe auch Defizit, Mangel, Gap-Analyse.