Channelopathien
Channelopathien sind Erkrankungen, die durch Funktionsstörungen von Ionenkanälen oder deren Regulatoren verursacht werden. Ionenkanäle sind Membranproteine, die den Fluss von Natrium, Kalium, Calcium und Chlorid durch Zellmembranen steuern und so die elektrische Erregbarkeit von Nervenzellen, Muskeln und dem Herzen beeinflussen. Mutationen in Genen, die Kanäle codieren oder deren Regulation betreffen, führen zu veränderter Kanalaktivität (Gain- oder Loss-of-Function), gestörter Reizweiterleitung oder abnormer Kanalexpression. Channelopathien können genetisch vererbt oder erworben sein, z. B. durch Autoantikörper gegen Kanalproteine oder durch Toxine und Stoffwechselstörungen.
Die Gruppe der Channelopathien umfasst neurologische bzw. psychiatrische Erkrankungen, neuromuskuläre Störungen und kardiale Arrhythmien. Zu den
Diagnose erfolgt durch klinische Beurteilung, Familienanamnese, genetische Tests sowie elektrophysiologische Untersuchungen (z. B. EKG bei LQTS,