Cadmiumprozessen

Cadmiumprozessen umfasst die industriellen Verfahren zur Gewinnung, Reinigung, Veredelung und Anwendung des Elements Cadmium (Cd). Cadmium kommt in der Erdkruste überwiegend als Nebenprodukt der Zinkgewinnung vor. In Raffinationsstufen der Zinkindustrie wird Cadmium aus Zinkschlacken und Rückständen durch Rösten, Reduktion und elektrolytische Trennung gewonnen und anschließend zu metallischem Cadmium veredelt. Neben der reinen Metallherstellung entstehen auch Cadmiumverbindungen und Legierungen, die in unterschiedlichen Anwendungen verwendet werden.

Hauptanwendungen der Cadmiumprozesse sind der Korrosionsschutz durch elektrochemische Veredelung (Cadmium-Galvanik) auf Stahl und anderen Metallen, die Herstellung von Cadmiumlegierungen sowie Nickel-Cadmium-Batterien. Cadmiumverbindungen, insbesondere Cadmium-Sulfid-Pigmente, werden in Farben, Kunststoffen, Glas und keramischen Materialien eingesetzt und liefern kräftige Gelb-, Orange- und Rottöne. In der Dünnschichttechnik kommen Cadmiumtellurid-Solarzellen vor, während Cadmium in der Kerntechnik als Steuerstabmaterial aufgrund seiner hohen Neutronenabsorption Verwendung findet. Recyclingsströme umfassen die Rückgewinnung aus gebrauchten NiCd-Batterien, Elektronikabfällen und Cadmiumrückständen.

Cadmium ist giftig und kann bei menschlicher Exposition gesundheitsschädlich und karzinogen wirken. Umweltfreisetzung kann Böden, Wasser und Ökosysteme beeinträchtigen. Aus diesem Grund gelten weltweit strenge Grenzwerte für Arbeitsschutz, Umwelt- und Abfallvorschriften. In der Europäischen Union regeln REACH und RoHS den Umgang mit Cadmium, Förderung alternativer Materialien und die Beschränkung bestimmter Anwendungen. Sicherheit, Abfallentsorgung und Recycling sind zentrale Bestandteile der Cadmiumprozesse, wobei das Ziel besteht, Cadmiumverluste zu minimieren und gefährdete Stoffe ordnungsgemäß zu behandeln.