Böschungsdämme

Böschungsdämme sind geotechnische Bauwerke, die an oder auf Böschungen angeordnet werden, um deren Stabilität zu erhöhen, Erosion zu verringern und die Trag- bzw. Standsicherheit des Geländes zu schützen. Sie kommen vor allem im Hochwasserschutz an Flüssen und Küsten, zur Absicherung von Böschungen an Straßen, Schienenwegen und Bauwerken sowie zur Hangstabilisierung in Landwirtschaft, Bergbau und Landschaftsbau zum Einsatz.

Ausgeführt werden sie überwiegend als Erd- oder Mischbauwerke. Typische Bauweisen verwenden verdichtete Erdschichten, ergänzt durch Schutzlagen aus Steinmaterial, Gabionen oder bepflanzten Oberflächen. Zur Reduktion von Poreldruck und zur Drainage werden geeignete Entwässerungssysteme eingesetzt. Die Neigung der Böschung, die Höhe des Dämms und die Unterkonstruktion müssen geotechnisch bemessen werden; gegebenenfalls kommen Verankerungen, Geogitter oder andere Stützmaßnahmen zum Einsatz, um das Gleiten oder Abbrechen der Böschung zu verhindern.

Leistung, Planung und Betrieb von Böschungsdämmen orientieren sich an den Anforderungen des jeweiligen Projekts: Berücksichtigung von Wasserführung, Drainage, Erosionsschutz, Umwelt- und Landschaftspflege sowie langfristiger Instandhaltung. Wartung umfasst regelmäßige Inspektionen, Nachbesserungen an erosionsanfälligen Bereichen, Schutz der Vegetation und Reparaturen nach Extremereignissen wie Starkregen oder Hochwasser. Böschungsdämme unterscheiden sich von stauenden Dämmen dadurch, dass ihr Hauptzweck die Sicherung von Hängen gegen Erosion und Abtragung ist, nicht primär die Wasserhaltung. Sie unterliegen den jeweiligen nationalen Normen und Planungs- sowie Bauvorschriften.