Abtragung

Abtragung bezeichnet den Abbau oder die Entfernung von Material aus einer Oberfläche oder einem Körper durch physikalische oder chemische Prozesse. Der Begriff wird in verschiedenen Fachgebieten verwendet, bleibt aber im Kern die Verringerung der Materialmenge oder -fläche.

In der Geomorphologie und Geologie beschreibt Abtragung oft Denudation oder Erosion. Wasser, Wind, Eis und biologische Aktivität tragen Boden und Gestein ab, verändern Landschaften und transportieren Material über weite Strecken. Wichtige Einflussgrößen sind Klima, Relief, Lithologie, Bodenbedeckung und menschliche Eingriffe. Abtragsraten werden häufig als Erosions- oder Denudationsgeschwindigkeit angegeben, zum Beispiel in Millimetern pro Jahr oder Tonnen pro Hektar pro Jahr.

In der Materialwissenschaft, Technik und Fertigung bezeichnet Abtragung die gezielte oder ungewollte Entfernung von Material zur Formgebung, Oberflächenbearbeitung oder Funktionsherstellung. Spanende Verfahren wie Drehen, Fräsen und Schleifen entfernen Material durch Schneiden oder Abtragen von Spänen, während nicht-spanende oder chemische Prozesse Material durch Erosion, Korrosion oder chemische Abtragung entfernen. Die Abtragsrate misst, wie viel Material pro Zeiteinheit entfernt wird, und hängt von Parametern wie Schnittgeschwindigkeit, Vorschub, Tiefe des Schnitts, Werkstoff und Werkzeug ab. Verschleißmechanismen wie adhäsiver, abrasiver und erosiver Verschleiß beeinflussen ebenfalls die Abtragung in Bauteilen.

Praktische Relevanz besteht darin, Abtragung zu kontrollieren, um gewünschte Maßhaltigkeit, Oberflächenqualität und Lebensdauer von Bauteilen oder Bauwerken sicherzustellen. Schutzmaßnahmen umfassen geeignete Werkstoffe, Oberflächenbehandlungen, Schmiermittel, Schutzschichten und konstruktive Gestaltungen zur Minimierung unerwünschter Abtragung.