Bestandsmodell
Bestandsmodell bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre ein mathematisches oder computergestütztes Modell zur Beschreibung und Optimierung von Lagerbeständen. Ziel ist es, die Verfügbarkeit von Gütern sicherzustellen und gleichzeitig Gesamtkosten zu minimieren, etwa Lagerhaltungskosten, Bestellkosten und Kosten durch Fehlmengen. Es basiert auf Annahmen über Nachfrage, Lieferzeiten und Kostenstrukturen und nutzt diese Daten, um optimale Bestellparameter festzulegen. Typische Größen sind das Bestandsniveau, der Meldebestand, die Bestellmenge, die Lieferzeit und der angestrebte Servicegrad.
Gängige Modellformen umfassen die kontinuierliche Bestandsführung mit der Base-Stock-Politik oder der s,S-Politik, diskrete und stetige Nachfrage
Methoden der Bestandsmodellierung umfassen Kostenoptimierung (z. B. EOQ-Ansätze), stochastische Modelle, Simulationen und dynamische Programmierung. Ziel ist
Anwendungsbereiche liegen in Handel, Produktion, Logistik und Gesundheitswesen; Besonderheiten können Verderb, saisonale Nachfrageschwankungen oder mehrstufige Netzwerke
Limitierungen ergeben sich aus Annahmen über Nachfrageverteilungen, Parameterabschätzungen und der Komplexität bei vielen Artikeln oder Lieferanten.
Siehe auch: EOQ, Newsvendor-Modell, Sicherheitsbestand, Servicegrad, Lagerhaltungskosten, Lieferkettenmanagement.