Ballaststoffarme

Ballaststoffarme bezeichnet eine Ernährungsweise oder eine Auswahl von Lebensmitteln mit geringem Gehalt an Ballaststoffen. Ballaststoffe bestehen überwiegend aus unverdaulichen pflanzlichen Bestandteilen und wirken auf Verdauung, Stuhlvolumen und Darmtätigkeit. Bei einer ballaststoffarmen Ernährung werden Fett- und Proteingaben in der Regel nicht eingeschränkt; der Fokus liegt auf einer niedrigen Faserzufuhr.

Der Begriff wird vor allem medizinisch verwendet. Er kommt zum Einsatz bei akuten Darmerkrankungen, nach Darmoperationen, bei entzündlichen Erkrankungen des Darms oder bei schweren Durchfällen, wo eine geringere Belastung des Darms erwünscht ist. Ziel ist oft die Reduktion von Stuhlvolumen, Blähungen und Reizungen, um Beschwerden zu lindern und Heilungsprozesse zu unterstützen. In der Regel erfolgt die Anwendung unter ärztlicher oder dietetischer Anleitung und zeitlich begrenzt.

Typische Referenzlebensmittel einer ballaststoffarmen Ernährung umfassen Weißbrot, Reis, Nudeln aus Weißmehl, Kartoffeln ohne Schale, getriebenes oder gekochtes Gemüse ohne Schalenteile, reife Bananen, milch- und sojabasierte Produkte, Fleisch, Fisch und Eier. Vermeidet werden Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, rohes oder stark ballaststoffreiches Gemüse, Samen, Nüsse, Obst mit Schale oder Kernen sowie Popcorn. Die Auswahl zielt darauf ab, unverdaut durch den Darm zu gelangen und Belastungen zu minimieren.

Dauer und Überwachung variieren je nach Ursache. Die Zufuhr von Flüssigkeit ist wichtig, und eine schrittweise Steigerung der Ballaststoffe wird oft empfohlen, sobald Beschwerden abgeklungen sind. Mögliche Mängel an Vitaminen oder Mineralstoffen sollten beachtet und gegebenenfalls durch Nahrungsergänzung oder alternative Nahrungsquellen ausgeglichen werden.